Reisetipps-Mongolei

Chongrijn Els - Sandgebirge, Saksaul Wälder und Wüstensümpfe

Chongrijn Els bedeutet singender Sand, weil eigenartige Geräusche entstehen, wenn der Sand in Bewegung gerät. Der Klang ist aber eher wie der eines entfernten Propellerflugzeuges, als dem eines menschlichen Gesanges.
Die Besteigung der höchsten Sanddüne der Mongolei kann man getrost als eine Bergwanderung bezeichnen, denn mit einer Höhe von 200 Metern ist der Chongrijn Els ein Gebirge aus Sand. Zur Orientierung, um den richtigen Punkt in dem riesigen Sandgebiet zu finden, wählt man als Ziel die beiden Touristcamps vor der Sanddüne. Der Weg dorthin führt in der Regel aus der Geierschlucht über das Kreiszentrum Bayandalai, von dort sind es noch etwa 115 Kilometer bis zu den Touristbasen. Auf dem Weg dorthin fährt man auf weiten Strecken parallel zur mächtigen Frontdüne aus fast weißem Sand.

Anfangs sind die Dünen kaum 5 bis 10 Meter hoch, Richtung Norden steigt die Höhe kontinuierlich. Etwa in der Mitte der Strecke bilden die Dünenberge eine Landschaft aus ansteigenden Dünenketten zum gemütlichen Wandern bestens geeignet. Die größte Höhe erreicht sie nahe der Touristenbasen am nördlichen Ende. An der östlich gelegeneren Anlage fährt man in Nord-westlicher Richtung auf die Düne zu und erreicht einen Parkplatz, natürlich ohne Asphaltbefestigung oder Pflasterschmuck, aber einige Schilder kennzeichnen hier, gesperrt für Autos und Zelte. Man sollte für die Übernachtung, sofern sie hier geplant ist, diese Anweisungen auch respektieren und die südliche Seite meiden, es kommt sonst bestimmt ein bevollmächtigter Kontrolleur und verlangt den nochmaligen Umzug.



Für den Aufstieg wählt man günstiger weise den deutlich ausgebildeten Grat, der dann fast parallel zur Düne bis an deren Fuß ausstreicht. Nur leicht neben dem Grat kann man auf etwas festeren Sand hoffen und je steiler auch der wird, desto mehr sinkt die Chance auf dem Sand wirklich laufen zu können. Ab einer bestimmten Neigung hilft nichts mehr und man rutscht bei jedem Schritt eine halben zurück, gegen den Steilhang direkt kommt man natürlich nicht vorwärts. Je nach dem, wann es letztmalig geregnet hat, ist der Sand etwas fester. Sandalen mit möglichst großen Sohlen helfen ein bischen. Der Aufstieg ist mit guter Kondition in einer Stunde geschafft, allein sollte man ihn nicht vornehmen, da sich in der gewaltigen Wand aus weißem Sand doch ein etwas beklemmendes Gefühl einstellen kann, noch dazu, wenn die Temperatur 40 Grad erreicht und ein hoher Sonnenstand die Konturen verschwinden lässt. Der Abstieg hingegen dauert nur wenige Minuten und man kann auf direktem Weg den Steilhang „abwärtsrennen“.
Allein ist man heutzutage an dieser Stelle der Megadüne mit Sicherheit nicht mehr. Abgesehen von den Touristen aus den Camps lagern am Abend immer noch ein paar einzelne Gruppen vor der Düne. Wer diese Landschaft für sich allein erleben will, der sollte sich eine andere Stelle an der achtzig Kilometer langen Düne suchen, etwa 25 Kilometer südlich ist der Sand fast gleichhoch, aber menschenleer.