Reisetipps-Mongolei

Altai - die höchsten Gipfel der Mongolei

                       
Der Altai ist als länderübergreifendes Gebirge auch in Europa ein Begriff. Er liegt heute auf den Territorien der Staaten China, Russland, Kasachstan und der Mongolei.
Hier wird der Altai nochmals vom Gobi Altai unterschieden, das entspricht der üblichen Einteilung und ist auch für das Bergwandern sinnvoll, da es gerade in dieser Hinsicht große Unterschiede gibt. Der mongolische Altai ist ein typisches zentralasiatisches Hochgebirge mit überwiegend Steppenvegetation und teilweise vergletscherten Gipfeln nur im Norden oder auf einzelnen isolierten, exponierten Lagen sind seine Hänge auch bewaldet, deshalb sind im mongolischen Altai auch nur selten alpine Höhenstufungen in der Vegetation ausgebildet. Oft geht die Steppenvegetation aus den Tälern bis in die Region der Höhenlagen mit ihren Schotterfeldern. Es gibt im Altai auch zahlreiche Bäche und kleinere Flüsse, bedeutendere Wasserläufe entspringen hier jedoch nicht.



Der Altai in der Mongolei erstreckt sich über die Aimaks Uws, Khowd, Bayan Olgiy und Gobi-Altai. Der Bayan Olgiy Aimak ist hauptsächlich von Kasachen bewohnt, einer nichtmongolischen, muslimischen Volksgruppe, insofern muss man auch einige Aussagen, die in den Kapiteln über Land und Leute in der Mongolei gemacht wurden relativieren. Auch wenn die Kasachen im Allgemeinen keine strenggläubigen Anhänger ihrer Religion sind, kann man doch davon ausgehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die islamischen Regeln achtet. In Hinblick auf die Verständigung muss man auch berücksichtigen, dass die Kasachen Mongolisch nur als Fremdsprache sprechen. In der gesamten Altairegion werden im Übrigen auch unter den dort lebenden Mongolen Dialekte gesprochen, die für einen Dolmetscher aus Ulaanbaatar Verständigungsschwierigkeiten bedeuten können. Eine weitere Volksgruppe im Altai sind die Tuwa, die ebenfalls eine eigene Sprache benutzen und ursprünglich aus Sibirien stammen. Die Tuwa stellen im Vergleich zu den Kasachen auch in der Region nur eine Minderheit, sie leben aber hauptsächlich als Viehzüchter in den Hochtälern des Gebirges und man wird die Angehörigen dieses Volkes gerade bei Touren in den Hochlagen häufiger antreffen.



In der südlichen Turgenkette

Im mongolischen Altai findet man Gipfelregionen die auch größere Gletscher aufweisen. Die Grenze ewigen Schnees liegt im nördlichen Altai bei etwa 3500 Metern, im Süden bei etwa 3900 Metern.
Der höchste Berg des mongolischen Altai ist der Tawan Bogd, oder genauer gesagt der Huijten Gipfel, der im Norden das Dreiländereck Russland, Mongolei undChina bildet. Er ist 4374 Meter hoch und damit 12 Meter höher als der Munkchairchan wenn man dessen größte benannte Höhe von 4362 ansetzt, den die Mongolen oft selbst als den höchsten Berg der Mongolei bezeichnen. Das mag daran liegen, dass der Gipfel des Tawan Bogd praktisch die Staatsgrenze bildet und weite Teile des Berges nicht auf mongolischem Gebiet liegen und vielleicht auch ein wenig, weil der Bayan Olgi Aimak für viele Mongolen doch eher ein kasachisches Gebiet ist, was natürlich nicht den Tatsachen entspricht, denn es gibt für Bayan Olgiy de facto keine eigenen administrativen Sonderregelungen.



Namenloser 4000 er westlich Khowd

Der Altai ist von seiner Topografie her im Wesentlichen ein zusammenhängender Gebirgszug, erst im Süden, mit dem Gobi Altai, löst sich das Gebirge in einzelne kleine Gebirgsstöcke auf, die aus den weiten Ebenen herausragen. Damit fallen in der Regel auch die absoluten Höhenunterschiede im Altai geringer aus, als im Gobi Altai, Höhendifferenzen von über 2000 Metern sind hier die Ausnahme, am größten sind sie noch an der Turgenkette, wo der Altai auf das tiefe Becken der großen Seen trifft. Die zentralen Regionen des mongolischen Altai liegen oft schon selbst in über 2000 Metern Höhe. In diesen Hochlagen gibt es gute Weidegründe, so dass man den Altai für mongolische Verhältnisse als eine relativ dicht besiedelte Landschaft bezeichnen kann. Der Viehbesitz der Familien hier ist auch oft recht ansehnlich, trotzdem zählen die Nomaden des Altai zu den einkommensschwachen in der Mongolei, was unter anderem an den ungünstigen Vermarktungsbedingungen, über 1500 Kilometer von Ulaanbaatar entfernt, liegt.
Der Altai ist für Touristen hauptsächlich unter alpinistischen Gesichtspunkten interessant, das heißt für hochalpine Aktivitäten. Er ist im Allgemeinen landschaftlich nicht so abwechslungsreich wie andere mongolische Hochgebirge und klimatisch extremer. Man kann durchaus sagen, dass es für Bergwanderungen in der Mongolei lohnendere Gebirge gibt, ausgenommen einige spezielle Regionen, wie zum Beispiel die Turgenkette bei Ulaangom.


Nicht ganz einfach ist auch die Anreise in das entfernte Gebirge, auf dem Landweg mit dem PKW sind es von der Hauptstadt unter einigermaßen gemütlichen Umständen 5 bis 6 Tage. Die Alternative mit dem Flugzeug lässt nur Flüge in die Orte Chowd, Altai, Olgiy und Ulaangom zu, von denen man aber noch zur Weiterreise einen geländegängigen PKW benötigt. Es bedeutet also immer einen gehörigen Mehraufwand, der höchstens dadurch gerechtfertigt wird, dass bestimmte hochalpine Gipfelbesteigungen zum Ziel der Reise werden. Der Altai lässt sich auch schwer in eine Mongoleirundreise einordnen, es sei denn man hat mehr als 20 Tage Zeit, für eine solche Tour. Etwas einfacher ist die Anreise nur für die bereits erwähnte Turgenkette im äußersten Nord-Osten des Gebirges