Reisetipps-Mongolei

Gobi - Altai - tiefe Schluchten, hohe Felsen und Trockenflüsse

Der Gobi Altai setzt den Altai im Süden fort, besteht aber im Gegensatz zu diesem aus einzelnen, aufgelösten Gebirgsstöcken, die sich steil aus der Wüstenebene der südwestlichen Gobi erheben. Er erstreckt sich auf einer Länge von etwa 700 Kilometern in Nordwest- Südost Richtung. Der Gobi Altai liegt innerhalb der Aimaks Gobi-Altai, Bayanchongor und Südgobi. Einzelne Gebirgsstöcke erreichen Höhen von über 3500 Metern, höchster Berg ist der Tergun Bogd im Ich Bogd Gebirge mit seinen stattlichen 3957 Metern.
Der Gobi Altai erscheint, anders als die meisten mongolischen Gebirge, oft schroff und felsig, enge Schluchten und steile Wände kennzeichnen das Bild. Die Höhenunterschiede sind teilweise beträchtlich, über 2700 Meter ragt das Ich Bogd Gebirge aus der für mongolische Verhältnisse nur etwa 1200 Meter hohen Wüstenebene heraus. In Lagen um die 2000 Meter trifft man im Gobi Altai oft Steppenvegetation, darunter dominiert die Halbwüste und Wüste, oberhalb von 3000 Metern findet man nur noch Gestein. An exponierten Stellen in den Gebirgsstöcken, bei Höhen zwischen zwei und dreitausend Metern, kann sich sogar eine üppige alpine Vegetation ausbilden. Wacholder und andere Sträucher wird man in geschützten Lagen finden. Dort wo die Bergflanken nahezu vegetationslos sind entdeckt man beeindruckende Farbspiele des Gesteins, nahezu alle Farben sind hier möglich.


                                     

Auf Grund der südlichen Lage, der starken Sonneneinstrahlung, die Schnee hier auch bei starkem Frost verdunsten lässt und den geringen Niederschlägen, verfügt keiner der Gipfel des Gobi Altai über dauerhaften Firnschnee oder gar Gletscher. Allerdings ist es möglich, dass wie in der Geierschlucht, in sehr engen Schluchten ohne Sonneneinstrahlung kleine Bäche im Winter dicke Eispanzer bilden, die bis weit in den Sommer bestehen. Kleine Bäche bilden sich nicht selten, wenn sich Kluftwasser aus den Felsen in engen, kühlen Schluchten sammeln kann. Diese Bäche versiegen aber dann schnell, wenn sie breitere Talabschnitte erreicht haben oder das Gebirge verlassen.

Je nach Witterung findet man in der Geierschlucht Eis noch im Juli


Einzelne Hochtäler des Gebirges mit Steppenvegetation und kleinen Bächen oder Quellen sind bewohnt, sonst muss man davon ausgehen, dass das Gebirge nahezu menschenleer ist. Die Versorgung mit Trinkwasser, ist natürlich auch für den Reisenden problematisch, weshalb Mehrtageswanderungen im Gobi Altai kaum möglich sind. Für interessante Tagestouren ist das Gebirge aber immer gut. Das Gelände ist aber oft mit stark verwittertem Fels durchsetzt und sollte deshalb immer mit einer gewissen Vorsicht begangen werden.
Das Wetter im Gobi Altai ist auch in den höheren Regionen zum Wandern recht günstig, die Temperaturen sind am Tage angenehm und Regen oder dichte Bewölkung sind selten. Dauerregen kennt man hier fast gar nicht, es treten aber ab und an sehr heftige Gewittergüsse auf, die binnen Minuten reißende Flüsse entstehen lassen, dort wo sonst nur Schotter und Staub zu sehen sind.

Besiedelt, ist der Gobi Altai von Chalch Mongolen, nationale Minderheiten findet man hier nicht. Die Viehzüchter halten hauptsächlich Kamele und Kaschmirziegen, wodurch sie teilweise recht beträchtliche Einnahmen erzielen, sie gelten als recht wohlhabend, zumal sie ihre Produkte oft recht einfach direkt an chinesische Aufkäufer verkaufen können.
Touristisch begangen, den Begriff erschlossen kann man eigentlich nicht verwenden, ist nur das Gurvan Saichan Gebirge bei Dalanzadgad, in allen anderen Regionen des Gobi Altai findet praktisch kein Tourismus statt. Viele der Gebirgsstöcke sind auch nur beschwerlich zu erreichen oder liegen im nahezu unbesiedelten Landesteil der süd-westlichen Gobi.